Brüssel gibt der Regierung in Paris noch einmal Zeit zum Sparen. Die EU-Kommission gewährt Frankreich zum dritten Mal zwei weitere Jahre, um die Defizitgrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Die Behörde kann wegen Verletzung der Ziele auch Geldstrafen in Milliardenhöhe verhängen. “Strafen können verhängt werden, doch diesmal ist es nicht der Fall”, so Währungskommissar Pierre Moscovici. “Wir sagen aber auch, dass die Anstrengungungen nicht nachlassen dürfen. Das Land muss Reformen durchführen, die vital sind, es muss seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Sie hat sich etwas verbessert, das Außenhandelsdefizit bleibt jedoch hoch.” Im vergangenen Jahr betrug das Defizit 4,3 Prozent, in diesem soll es auf 4,1 Prozent sinken. Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Die Kommission hatte auch Italien und Belgien aufgefordert, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen. Gegen die beiden Länder läuft im Unterschied zu Frankreich aber keine Defizitverfahren.