Für die Griechen ist die Parlamentswahl ein Abwägen zwischen persönlichen Belastungsgrenzen und Investitionen in die Zukunft. Zwar sind mit Hilfe europäischer Länder inzwischen wichtige Strukturreformen eingeleitet. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft zudem zum ersten Mal seit Jahren.
Doch die Fortschritte sind bislang kaum spürbar.Das Land hat ein Viertel seiner Wirtschaftskraft eingebüßt. Tausende Geschäfte und Betriebe sind geschlossen, die Arbeitslosigkeit unter jungen Griechen liegt bei mehr als 50 Prozent.
Auch beim Thema Schulden wird die Frustrationstoleranz der Griechen auf die Probe gestellt. Hier haben die großen persönlichen Opfer noch überhaupt nichts bewirkt: Die Verschuldung ist auf 175 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen, sie ist die zweithöchste der Welt.
“Ich habe kleine Kinder. Ich habe einen Job. Ich habe Angst, etwas zu verlieren”, sagt ein Wähler. “Dieses Mal ist es anders. Jeder denkt an sein tägliches Leben. Ich glaube aber nicht, dass sich