Drei Monate nach der Entführung der 43 mexikanischen Studenten haben Angehörige in Mexiko City mit einem Protestmarsch an die jungen Leute erinnert. Ungefähr zweitausend Menschen forderten lautstark Aufklärung über das Schicksal der Verschleppten. Mit Postern von den Studenten protestierten sie für mehr Gerechtigkeit.
Felipe de la Cruz ist Sprecher für die Verwandten der verschleppten Studenten: “43 Studenten fehlen an unserem Tisch. Und wir glauben daran, solange die Mexikaner sich auflehnen und Peña Nieto daran erinnern, wovor wir ihn gewarnt haben: Wenn es keine Weihnachten für uns gibt, dann gibt es auch keine Weihnachten für ihn.”
Bei Omar Garcia, einem Studenten der Ayotzinapa Schule, sitzt der Schock über die Entführung seiner Kommilitonen tief: “Für uns ist die Nacht des 26. Septembers nicht vorbei. Seitdem steht die Zeit für uns still, weil in dieser Nacht alles unsicher war und weil alles unsicher bleibt.”
Auch in der südmexikanischen Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero gingen die Menschen auf die Straße. Ende September hatten Polizisten hier ein linksgerichtetes Lehrerseminar angegriffen, sechs Menschen getötet und 43 verschleppt. Nach Zeugenaussagen wurden diese der kriminellen Organisation “Guerreros Unidos”
übergeben. Bandenmitglieder räumten inzwischen ein, die Studenten getötet und verbrannt zu haben.