Die Ukraine und Russland haben nach einem erneuten Treffen der sogenannten Kontaktgruppe in Minsk über 360 Gefangene ausgetauscht. Laut Vereinbarungen sollte Kiew 222 Rebellen entlassen, die Separatisten wollten 150 Gefangene freilassen. 146 seien bereits an die Ukraine übergeben worden, so Präsident Petro Poroschenko. Vier weitere sollten am Samstag folgen. Es ist der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des Konflikts.
Die Übergabe bleibt jedoch die einzige Einigung, die die Minsker Verhandlungsteilnehmer erreicht haben. Die Konfliktparteien werfen sich gegenseitig mangelnde Kompromissbereitschaft und Verstöße gegen die bereits im September vereinbarte Waffenruhe vor.
Die Gespräche in Minsk waren am Mittwoch nach mehr als drei Monaten wieder aufgenommen worden. Eine für Freitag geplante Fortsetzung der Verhandlungen wurde abgesagt. Neue Termine gibt es derzeit nicht. Strittige Punkte sind neben der Waffenruhe unter anderem die Kiewer Wirtschaftsblockade im Donbass und humanitäre Hilfe für die Region.