Gut gelaunt winkend hat sich die ehemalige First Lady der Elfenbeinküste, Simone Gbagbo, zu ihrem Prozess in der ivorischen Metropole Abidjan eingefunden. Ihr wird unter anderem Völkermord vorgeworfen. Vor vier Jahren soll sie ebenso wie ihr Mann, Laurent Gbagbo, nicht akzeptiert haben, dass der Konkurrent die Wahl gewonnen hatte. Simone Gbagbo soll den Auftrag zur Tötung von Gegnern ihres Mannes gegeben haben.
Ihr Sohn, Michel Gbagbo, sagte, er hoffe auf einen fairen Prozess für seine Mutter, damit die Versöhnung im Land voranschreiten könne. Der ehemalige Präsident, Laurent Gbagbo, erwartet im Gefängnis in Den Haag seinen Prozess.
Mindestens 3000 Menschen starben vor vier Jahren in einer Gewaltwelle nach der Wahl in der Elfenbeinküste.
Nach der verlorenen Wahl hatte Gbagbo sich geweigert, den Weg für seinen Widersacher und heutigen Präsidenten Alassane Ouattara frei zu machen. Beide Seiten hatten Gewaltverbrechen verübt.
Simone Gbagbo ist auch in Den Haag angeklagt. Sie ist die erste Frau, der vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag der Prozess gemacht werden sollte. Ihr werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die Elfenbeinküste hat sie jedoch nicht ausgeliefert, sondern darauf bestanden, ihr selbst den Prozess zu machen.