Die Wirtschafts- und Währungskrise in Russland spitzt sich zu. Nach seinem dramatischen Einbruch stabilisierte sich der Rubel im Tagesverlauf etwas. Moskau sieht die Talfahrt vorerst gestoppt. Am Vortag war es zu panikhaften Verkäufen der russischen Währung gekommen. Angesichts dieser Situation wirft jetzt auch die russische Regierung ihre Milliarden-Währungsreserven auf den Markt. Ministerpräsident Dmitri Medwedew sagte, die Rubelkrise
sei zum Großteil “Psychologie”. Es sei im Interesse Russlands, Ordnung in die Märkte zu bringen. Weder Bürger, noch Banken oder die Industrie profitierten von der Unstabilität.
Die Devisenreserven der Regierung, die zur Stützung des Rubels verwendet werden können, betragen rund sieben Milliarden US-Dollar.
Die dramatisch sinkende Kaufkraft hat einen wahren Kaufrausch ausgelöst. Viele Russen kaufen Haushaltsgeräte und andere Konsumgüter. Sie befürchten, dass die Preise in den kommenden Tagen noch weiter steigen werden. Vor vielen Geschäften bildeten sich lange Schlangen. Die Russen wollen ihre Ersparnisse loswerden, bevor die Preise noch weiter steigen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit drastischen Rückgängen auch bei deutschen Exporten nach Russland. Apple stoppte bereits den Onlineverkauf seiner iPhones und iPads, um die Preise anzupassen.