Bhopal: Schmerz und Leid auch dreißig Jahre nach schwerem Chemieunglück

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An der Oberfläche erinnert nichts mehr an eines der schlimmsten Chemieunglücke aller Zeiten: Vor dreißig Jahren trat aus einer Chemiefabrik im indischen Bhopal Giftgas aus; innerhalb weniger Stunden starben tausende Menschen.

Viele Überlebende leiden bis heute an Nachwirkungen. Hilfsorganisationen weisen auch darauf hin, schon vor dem Unglück sei auf dem Gelände Giftmüll abgelagert worden, der seitdem das Grundwasser verseuche.

Das tödliche Gas war schwerer als Luft, breitete sich also am Boden aus. Dort sind auch nach dreißig Jahren Rückstände zu finden.

“Es gibt Studien der Regierung und von Hilfsorganisationen”, sagt Satinath Sarangi, ein Vertreter der Opfer. “Demnach sind Stoffe im Boden, die Schäden verursachen wie Krebs oder Geburtsfehler. Sie sind noch in über zwanzig Meter Tiefe und drei, dreieinhalb Kilometer von der Fabrik entfernt: Aber passiert ist seit damals nichts.”

Die Fabrik gehörte der US-amerikanischen Firma Union Carbide, inzwischen ein Teil des Dow-Konzerns. Sie zahlte eine Entschädigung und sieht sich damit aus der Verantwortung.

Der Staat übernimmt diese Verantwortung aber nicht. Erst dieses Jahr wurden für die Anwohner Wasserleitungen gelegt – und auch das erst nach einem Urteil des Obersten Gerichts.

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