Sie haben sich zwölf Tage gegeben, um Schadensbegrenzung zu betreiben: 195 Nationen treffen sich in Lima zum Weltklimagipfel. Sie wollen über die Rohfassung eines Weltklimaabkommens verhandeln, das Ende 2015 in Paris verbindlich verabschiedet werden soll. Ziel ist es, die fortschreitende Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu beschränken. Die Zeit drängt. Das Jahr 2014 wird laut UN wahrscheinlich alle Hitzerekorde brechen.
Der peruanische Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal setzte die Erwartungen zur Konferenzeröffnung hoch an. “Die Welt erwartet von uns, dass wir nicht scheitern”, so der Gastgeber. “Nie war deutlicher, dass sich das Zeitfenster für die Möglichkeiten zur Eindämmung der Emissionen bald schließt. Nie war deutlicher, dass die Abschwächung der Erwärmung und schnelleres Handeln viele Vorteile für Wirtschaft und Umwelt bieten.”
Entwicklungsorganisationen fordern die Industrieländer dazu auf, ärmeren Ländern mehr Klimahilfen in Milliardenhöhe bereitzustellen. Am Rande des Gipfels versammelten sich indigene Peruaner, um Druck auf die Konferenzteilnehmer auszuüben. Sie seien besonders vom Klimawandel betroffen, so Alberto Pizango, Vorsitzender eines Interessensverbandes. Veränderungen in der Umwelt bekämen sie zuerst zu spüren. “Die indigene Bevölkerung steht in vorderster Linie, wenn es darum geht, die Konsequenzen des Klimawandels zu tragen und das, ohne dass sie für dieses Verbrechen verantwortlich ist”, so Pizango.
Die an dem Gipfel teilnehmenden Regierungen sind aufgefordert, bis spätestens Ende März 2015 nationale Klimaschutzzusagen vorzulegen. Beflügelt werden die Verhandlungen von den jüngsten =Zusagen der größten Klimasünder China und USA ==, den Ausstoß der Treibhausgase mittel- bis langfristig zu begrenzen.