Die Piloten der Lufthansa wollen erneut streiken. Der Arbeitskampf soll von Montagmittag bis Dienstag um Mitternacht andauern. Betroffen sind der Deutschland- und Europaverkehr ab Frankfurt und München. Die Langstrecke wird am Montag noch abgefertigt, wird aber Dienstagfrüh um 3 Uhr komplett stillstehen. Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings seien von dem Streik nicht betroffen. Am Mittwoch will die Lufthansa wieder den normalen Flugplan einhalten.
Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Cockpit und dem Unternehmen waren am Wochenende erneut gescheitert. Gestritten wird vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5400 Piloten im Konzern. Strittig sind zusätzlich die Gehälter der Piloten und die künftige Billig-Strategie des neuen Konzernchefs Carsten Spohr, die von den Piloten nicht mitgetragen wird. Beim Billigableger Eurowings und einer geplanten Billigtochter für die Langstrecke gilt der Konzerntarifvertrag nicht. Piloten und Flugbegleiter verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Maschinen mit dem Kranichlogo. Auch die Übergangsversorgung vor dem Renteneintritt kommt ihnen nicht zugute.
Zuletzt war im Oktober bei der Lufthansa gestreikt worden. In der Tarifauseinandersetzung mussten Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings seit April knapp 6000 Flüge wegen Arbeitsniederlegungen der Piloten streichen. Die Kosten für alle Streiks seit Jahresbeginn – darunter auch Ausstände von Beschäftigten an den Flughäfen – bezifferte das Unternehmen auf bislang rund 170 Millionen Euro.