Uraufführung der griechischen Oper "Die Mörderin"

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Die griechische Nationaloper in Athen präsentiert eine neue Uraufführung: “Ī Fónissa (Die Mörderin”) basierend auf der gleichnamigen Literaturvorlage von Alexandros Papadiamantis. Der 1903 ursprünglich als Fortsetzungsroman erschienene Text über Schuld und Sühne gilt als ein Klassiker der modernen griechischen Literatur. Das Werk wurde vom Komponisten Giorgos Koumendakis vertont.

Der künstlerische Direktor der Athener Nationaloper, Myron Michailidis, unterstreicht den modernen Charakter der Komposition. “ Bislang waren alle griechischen Opern in der Antike verwurzelt. Wir freuen uns, dass das Auftragswerk von Giorgos Koumendakis eine neue Dimension hinzufügt. Sie verknüpft zeitgenössische, westliche symphonische Kompositionskunst mit griechischer Musik, vor allem mit Elementen der traditionellen griechischen Volksmusik verknüpft.”

“Die Mörderin” handelt von einer alten Frau, auf der Insel Skiathos, die aus vermeintlichem Mitleid mit den bettelarmen Familien, deren neugeborene Töchter ins Jenseits befördert. Den ersten Mord begeht sie an der eigenen Enkeltochter. Es folgen weitere Mädchenmorde, in der festen Überzeugung, das Richtige zu tun.

Komponist Giorgos Koumendakis wollte mit seinem Werk, die Seelenabgründe der Mörderin erkunden.

Giorgos Koumendakis: “Ich habe drei Jahre an dieser Oper gearbeitet und vergeblich versucht, der Hauptfigur, der Mörderin, ein Gesicht zu geben. Schließlich fand ich die Lösung in der Musik. Er war ein langes Katz- und Mausspiel. Meine größte Leistung war wohl, dass mir das Monster letztlich irgendwann sympathisch war.

Am Ende muss die Mörderin erkennen, dass sie nichts Gutes getan, sondern im Gegenteil, großes Unheil angerichtet. Allmählich gleitet die Frau in den Wahnsinn, flieht vor ihrer Verhaftung und ertrinkt schließlich im Meer.

Sopranistin Irini Tsirakidou singt die anspruchsvolle Hauptrolle. “Ihr Verhalten ist wirklich extrem, weil sie unfähig ist, die psychologischen und emotionalen Veränderungen in ihrem Innersten zu akzeptieren. Der gesellschaftliche Rahmen und die seelische Last sind unerträglich. Sie kommt mit dieser Situation nicht zurecht.”

Vassilis Christopoulos steht am Dirigentenpult. Glaubt er, dass sich dieses Werk im internationalen Opern-Repertoire etablieren kann?

“Alle großen Opern des internationalen Repertoires sind in der Geschichte eines Landes verwurzelt, es gibt einen sozialen Hintergrund, einen spezifischen Ausgangpunkt. In diesem Sinne glaube ich, dass Koumendakis Oper alle Bedingungen erfüllt, um ein bedeutendes Werk im Weltrepertoire zu werden.”

“Die Mörderin“ist vom 19. bis zum 26. November in der Athener Konzerthalle zu sehen.

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