Nach fast 166 Tagen im Weltall ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst zur Erde zurückgekehrt. Die Sojus-Kapsel
mit Gerst und dem Russen Maxim Surajew sowie dem US-Amerikaner Reid Wiseman setzte am Morgen in der früheren Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien auf. Bei bewölktem Himmel und frostigen Temperaturen landete das rund drei Tonnen schwere Raumschiff von Fallschirmen gebremst in der Steppe.
Bei seiner ersten Reise in den Kosmos habe er sich gut gefühlt, sagte Gerst auf Russisch. “Danke an alle für die
Unterstützung.” Ärzte untersuchten die Männer. Die Landung gilt auch deswegen als extrem anstrengend für die Raumfahrer, weil ihre Körper nach monatelangem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit geschwächt sind.
Rund dreieinhalb Stunden vor der Landung hatte die Sojus-Kapsel von der ISS abgedockt. Damit übernahm gleichzeitig der US-Amerikaner Barry Wilmore den Chefposten auf der ISS. Außer ihm arbeiten nun noch Jelana Serowa und Alexander Samokutjajew aus Russland auf der Raumstation.
Der nächste bemannte Sojus-Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ist für den 24. November geplant. Nach dem Aus für die US-Space-Shuttles ist Russland das einzige Land, das bemannte Flüge zur ISS organisiert.
Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat Gerst zur Rückkehr auf die Erde gratuliert. Bei einem Besuch in Kasachstan sagte Steinmeier: “Ich wünsche mir, dass das, was die Astronauten von oben gesehen haben, eine Welt ohne Grenzen, uns gelegentlich auch daran erinnert, dass wir noch größere Probleme auf dieser Welt haben als die Grenzkonflikte, die heute Anlass zu Streitereien sind.” Wasser- und Umweltprobleme müssten “mit derselben Dringlichkeit” behandelt werden. Steinmeier, der sich in der Hauptstadt Astana aufhielt, wollte im Lauf des Tages auch mit Gerst telefonieren.