In Spanien droht einer Schwester von König Felipe ein Prozess wegen Steuerbetrugs. Ein Gericht auf der Ferieninsel Mallorca ließ eine entsprechende Anklage gegen die Infantin Cristina zu. Ein weiterer Anklagepunkt gegen sie, nämlich Geldwäsche, wurde allerdings fallengelassen.
Der drohende Prozess ist das Ergebnis von Ermittlungen gegen Cristinas Ehemann. Er soll laut Anklage als Präsident einer Stiftung Steuergelder in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Die 49-Jährige war in diesem Zusammenhang an einer mutmaßlichen Scheinfirma ihres Mannes beteiligt.
Ihr Anwalt sagte, er hoffe, dass der Prozess schnell eingestellt werde: “Es gibt genug Präzedenzfälle für ähnliche Steuerangelegenheiten und Urteile in vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit, so dass wir sicher sind, dass die Anklage keine Aussicht auf Erfolg hat”, sagte Miquel Roca.
Cristina hatte bei den Ermittlungen gesagt, nichts von den Geschäften ihres Mannes gewusst zu haben. Der zuständige Richter hatte in dem Fall drei Jahre lang ermittelt.
Der Skandal hatte in Spanien für Empörung gesorgt und dem Ansehen des Königshauses erheblich geschadet. Sollte es zu einem Prozess gegen Mitglieder der royalen Familie kommen, wäre dies ein beispielloser Vorgang.