Die offizielle Wahlbeteiligung war mit 53 Prozent nicht besonders hoch, nun wird die rumänische Präsidentschaftswahl auch von Unregelmäßigkeiten überschattet.
In Westrumänien untersucht die Wahlkommission das Verschwinden des Inhalts von rund 400 Urnen. In großen Städten und im Ausland konnten viele Wähler ihre Stimmen zudem nicht abgeben – offenbar, weil die Wahllokale entweder überlastet waren oder keine Stimmzettel mehr übrig hatten.
In Bukarest sowie vor Botschaften und Konsulaten in Paris, München, und Madrid kam es zu Tumulten, weil die Lokale um 21 Uhr ihre Pforten schlossen, obwohl nach wie vor lange Schlangen anstanden.
“Es ist unverzeihlich, dass wir Rumänen jetzt schon seit 13 Uhr hier warten müssen, und immer noch nicht wählen können”, so eine Frau in Bukarest.
Aufgebrachte Auslandsrumänen forderten wegen der mangelhaften Organisation den Rücktritt des Außenministers Titus Corlatean. Vizeministerpräsident Liviu Dragnea verteidigte das Außenministerium jedoch: Die Zahl der Wahllokale im Ausland sei zuvor bereits verdoppelt worden.
Rund 160.000 Rumänen gaben ihre Stimme für die erste Wahlrunde im Ausland ab, die meisten in Italien, Spanien und Moldavien.
Am 16. November werden die Rumänen bei der Stichwahl erneut an die Urnen gebeten. Sie sollen sich dann zwischen dem mit rund 40 Prozent erstplatzierten Viktor Ponta und dem mit 30,5 Prozent zweitplatzierte deutschstämmigen Klaus Iohannis entscheiden.