Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat sich bei Koalitionsverhandlungen für den Verbleib von Regierungschef Arseni Jazenjuk im Amt ausgesprochen. Bei erfolgreichen Gesprächen unterstütze seine Partei die Kandidatur Jazenjuks. Der Weg für ein prowestliches Parteienbündnis scheint damit geebnet. Die proeuropäischen Kräfte waren aus den Parlamentswahlen am Sonntag als Sieger hervorgegangen. Poroschenkos Partei hat demnach die meisten Sitze im Parlament.
“Ich möchte daran erinnern, dass es die größte Gruppe ist, die den Ministerpräsidenten nominiert”, so Yurii Lutsenko vom “Block Petro Poroschenko”. “Wir möchten zeigen, dass der Satz ‘Es ist Zeit, sich zu vereinen’ nicht nur das Motto unserer Partei ist, sondern auch das Leitbild unseres Handelns.”
Die Einigkeit in Kiew wird durch die von den Separatisten im Osten des Landes angesetzten Wahlen getrübt: Am Sonntag soll in den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk abgestimmt werden. Moskau hatte erklärt, die Wahlen anzuerkennen und forderte den Westen ebenfalls dazu auf. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande betonten hingegen, dass Wahlen in Einklang mit ukrainischem Recht erfolgen müssten.