Immer schön positiv bleiben - Banken nach dem EZB-Stresstest

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In Italien und Griechenland hat der Stresstest der Europäischen Zentralbank bei 130 Banken aus dem Euroraum für Stress gesorgt.

Die Aktie der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi wurde nach einem Kurseinbruch vom Handel ausgesetzt. Monte dei Paschi ist eines von neun beanstandeten italienischen
Geldinstituten. Die Bank braucht nach EZB-Berechnungen 2,1 Milliarden Euro frisches Kapital.

Beim italienischen Bankenverband sieht man das Glas trotzdem halb voll, Generaldirektor Giovanni Sabatini:

“Wir meinen, dass die umfassende Überprüfung die Robustheit und die Stabilität des italienischen Bankensektors bestätigt – wenn man nämlich das Stresstest-Szenario zu dem addiert, was bereits an Realität in der italienischen Wirtschaft herrscht – fünf Rezessionsjahre in Folge. Trotz dieses extremen Szenarios haben nur zwei Banken den Test nicht bestanden.”

Fünf der neun beanstandeten Banken haben sich inzwischen frisches Kapital beschafft, zwei hätten “andere Maßnahmen” ergriffen.

In Griechenland ist die Durchfallquote ähnlich: vier Prüflinge, drei Durchfaller, zwei mit frischem Kapital.

Symela Touchtidou, euronews, Athen:

“In Griechenland haben Banken und Regierung die Ergebnisse der umfassenden Beurteilung mit Genugtuung aufgenommen. Die zusätzlich geforderten Mittel sind minimal. Da die Banken nun als ausreichend kapitalisiert erachtet werden, wartet alles darauf, dass sie mit der Finanzierung der Realwirtschaft beginnen, das Land kämpft immer noch mit sechs Jahren Rezession.”

Theodore Fessas, Präsident des Griechischen Industrieverbands:

“Wir glauben, das ist eine sehr gute Entwicklung. Sie wird es den Banken ermöglichen, die Zinssätze für Unternehmenskredite zu senken, von den üblichen 5, 6, 7, 8 Prozent, auf vielleicht 2 oder 3 Prozent, wie bei den anderen europäischen Unternehmen. Wir erwarten auch, dass die Banken mit den “notleidenden” Krediten (NPL) fertigwerden. Dann könnte die griechische Wirtschaft diesen Finanzierungs- Sumpf hinter sich lassen und einen neuen Wachstumspfad einschlagen.”

Die EZB hatte gemeinsam mit nationalen Aufsichtsbehörden monatelang
die Bilanzen der großen Institute im Euroraum durchleuchtet. Die Frage: Wie fit sind die Banken, wenn die Wirtschaft einbricht. Ergebnis: Die meisten Großbanken sind gerüstet für eine mögliche Krise, 25 wurden bemängelt, 13 Institute müssen nachbessern.

su mit dpa, Reuters

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