Um das Jahr 1825 führt der Maler William Turner ein bewegtes Leben: Neben der Landschaftsmalerei widmet er sich Bordellbesuchen und Treffen mit dem Landadel. Der Film “Mr. Turner – Meister des Lichts” beleuchtet das Leben des exzentrischen Künstlers, der sich alle Freiheiten nahm.
Hauptdarsteller Timothy Spall nahm zwei Jahre Malunterricht, um sich auf die Rolle vorzubereiten: “Als ich anfing zu malen, ist es sehr frustrierend gewesen, dass mein Lehrer mir ein gewisses Talent bescheinigte. Denn jedes Mal, wenn ich etwas falsch machte, brachte mich das beinah um. Es war nicht so, dass ich ein Idiot war und nicht wusste, was ich tat. Ich wusste, es war entweder gut oder schlecht. Es war ein wirklich schmerzhafter Prozess, aber auch großartig, denn ich lernte, wie man einen Pinsel hält und so zu tun, als wüsste ich, was ich da tue. Und ich lernte, wie man Farben mischt.”
An der Londoner Royal Academy of Arts tritt Turner (1775-1851) großspurig auf. Und auch im Privatleben ist er schwierig: Er lebt mit seinem Vater (Paul Jesson) und seiner Haushälterin (Dorothy Atkinson) zusammen, deren Bewunderung er für gelegentliche sexuelle Eskapaden ausnutzt. Der Tod des Vaters stürzt den britischen Maler in eine tiefe künstlerische und persönliche Krise.
“Wir haben mit jeder Rolle in diesem Film, der kleinsten Nebenrolle eingeschlossen, einen Entwicklungsprozess durchgemacht. Wir haben Fakten und Erfundenes so kombiniert, dass, wie ich hoffe, auf der Leinwand Menschen mit echten Gefühlen zu erleben sind”, so Regisseur Mike Leigh.
“Mr. Turner – Meister des Lichts” läuft in deutschsprachigen Kinos ab 6. November.