Britischer Supermarkt-Riese in der Krise: "Tesco muss sich ganz neu erfinden"

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Die Discounter Aldi und Lidl treiben die größte britische Supermarktkette Tesco vor sich her. Der Gewinn des angeschlagenen Konzerns vor Steuern brach in den ersten sechs Monaten des Jahres um fast 92 Prozent ein, auf nur rund 142 Millionen Euro.

Nach der vierten Korrektur der Prognosen in diesem Jahr kündigte Vorstandschef Richard Broadbent seinen Rücktritt an.

Nik Stanojevic, Finanzanalyst bei Dolphin Brewin, London:

“Der Führungswechsel ist eine sehr gute Sache für Tesco. Das ist ein Unternehmen mit einer sehr wachstumsorientierten Strategie. Jetzt schrumpft der Marktanteil, der Anteil der Nicht-Discounter. Oft braucht es einen Führungswechsel, um von einer Wachstumsmentalität zur Rentabilität ohne Wachstum zu kommen.”

Die Kunden ließen im ersten Halbjahr knapp 43,2 Milliarden Euro an den Tesco-Kassen, 4,4 Prozent
weniger als vor Jahresfrist.

Natalie Berg, Einzelhandelsanalyst bei Planet Retail, London:

“Die Verbraucher machen weiter einen Bogen um diese Superstores draußen vor der Stadt, da kommt keiner dran vorbei. Sie schauen sich auch weiter online um, riesige strukturelle Verschiebungen sind im Gang und Tesco muss sich absolut ganz neu erfinden.”

Dazu kommt das Branchengelächter: In mehreren Stufen musste Tesco zugeben, dass man sich beim Gewinn um 333 Millionen Euro verrechnet hat.

Im frühen Handel gab die Aktie, die allein diesen Monat schon ein Fünftel ihres Marktwerts verloren hat, rund fünf Prozent nach.

Tesco ist die größte Handelskette in Großbritannien und die drittgrößte weltweit hinter Walmart (USA), Carrefour (Frankreich) und vor Metro (Deutschland).

su mit Reuters

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