Die Lage in Kobani spitzt sich zu. Aus der Stadt an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei wird gemeldet, die Kämpfer der Organisation Islamischer Staat hätten weiter an Boden gewonnen und unter anderem das Hauptquartier der kurdischen Truppen erobert. Militärexperten gehen davon aus, dass die Milizen die Stadt einkreisen wollen, um Nachschubwege abzuschneiden.
Kurz hinter der Grenze – auf türkischer Seite – wird ein Mann zu Grabe getragen, der im Kampf gefallen ist. Weitere Kurden wollen gegen die IS-Milizen in den Krieg ziehen.
“Aber die türkische Armee hat uns mit Panzern umzingelt”, sagt ein Mann. “Die türkische Regierung erlaubt nicht, dass wir die Grenze passieren.”
In einem Auffanglager erzählt ein Einwohner von Kobani, was er vor der Flucht in seiner umkämpften Heimatstadt erlebt hat. Er wirft den IS-Milizen schwere Verbrechen vor:
“Wir haben mit unseren eigenen Augen gesehen, wie sie Kinder umgebracht haben, wie sie Frauen entführt und auf dem Markt verkauft haben”, sagt der Mann. “Was sind das für Menschen? Und uns nennen die ungläubig. Die sollen mir mal erklären, was ein Ungläubiger ist. Sie behaupten, wir hätten unsere Religion vergessen, dabei sind sie diejenigen, die die Religion falsch interpretieren,”
Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich noch bis zu 700 Zivilisten in der umkämpften Grenzstadt. Vor allem alte Menschen hätten nicht fliehen können.