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"Das Ergebnis hat Großbritannien auf der internationalen Bühne gestärkt"

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Alasdair Sandford, euronews Lyon:

“Erst wurden die Rufe nach einer Unabhängigkeit Schottlands immer lauter, dann wurde schließlich doch nichts daraus. Was will uns dieses Ergebnis sagen?”

James Franey, euronews:

“Ich finde, während der Kampagne war vor allem die Abwesenheit der drei Führer der wichtigsten politischen Parteien bemerkenswert – der britische Premierminister David Cameron, Nick Clegg, stellvertretender Ministerpräsident und Oppositionsführer Ed Milliband haben dem schottischen Ministerpräsidenten Alex Salmond beim Wähler das Feld überlassen. Er versprach eine Art von skandinavischer Sozialdemokratie, das verband ihn mit Wählern, die vielleicht 1997 unter Tony Blair den Ruck der Labour-Partei ins Zentrum nicht mitgemacht haben und sich zurückgelassen fühlten.

Also, ich meine, da wird ein Trend draus, wenn man den Spitzenplatz der EU-skeptischen UKIP im Mai bei den Europawahlen sieht – der britische Wähler verpasst dem Establishment Denkzettel.”

Alasdair Sandford, euronews:

“Im Ergebnis zerbricht das Vereinigte Königreich aber nicht, wie von vielen befürchtet. Wie verändert es die britische Position in der EU und auf der globalen Bühne?”

James Franey, euronews:

“Nun, global gesehen, fand ich sehr interessant, dass sich US-Präsident Barack Obama und sein französischer Amtskollege François Hollande vor der Abstimmung sehr öffentlich in die britische Innenpolitik eingemischt haben.

Beide bestanden darauf, dass sie ein starkes Großbritannien wollen. Sie waren dagegen, dass Schottland eigene Wege geht. Aber ich glaube, echt riskant an einer Abspaltung wäre die Ablenkung durch Verfassungsreformen gewesen. Schottland vom Rest des Landes zu trennen, wäre schon äußerst kompliziert, dazu der Streit über die Währung; wer übernimmt die Schulden und elementare Dinge wie Grenzkontrollen.

Also, ich meine, das Ergebnis hat Großbritannien sicherlich auf der internationalen Bühne gestärkt und dem britischen Premierminister David Cameron ist mit dem Verbleib Schottland bestimmt ein Stein vom Herzen gefallen.

Aber man sollte darüber die andere Volksabstimmung nicht vergessen. Wenn Cameron nächstes Jahr wiedergewählt wird, hat er 2017 noch ein Referendum versprochen. Die britischen Wähler sollen dann entscheiden dürfen, ob sie in der EU bleiben wollen.

Anleger können Unsicherheit nicht ausstehen, das haben wír gerade gesehen – das wird auch für Großbritannien ein großes Problem. Auch bei dieser “europäischen” Frage dürfte es darum gehen, negative Auswirkungen auf die Wirtschaft zu vermeiden.”

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