Abgrenzungen – Ausländer in Deutschland
Folge 8 - (1998)
Wir essen beim Italiener, kaufen beim Türken und reisen in die ganze Welt. Doch Rassismus ist noch immer an der Tageordnung in Deutschland, insbesondere dort, wo Arbeit knapp ist und die Integration zu scheitern droht. Vor 100 Jahren kommen die ersten Ausländer ins Land, die so genannten ‚Ruhrpolen‘. Rund eine halbe Million schuften im Bergbau. Als 1933 die Nazis die Macht übernehmen, holen sie so viele Ausländer ins Land wie nie zuvor – fast acht Millionen. Sie stammen aus den besetzten Gebieten und müssen Zwangsarbeit verrichten. 15 Jahre nach Kriegsende, als in Westdeutschland die Wirtschaft boomt, reichen die eigenen Arbeitskräfte nicht mehr aus: Italiener und Portugiesen, später Türken, übernehmen harte und schlecht bezahlte Arbeiten. In der DDR sind es vor allem Vietnamesen, die im Zuge ‚angewandter Entwicklungshilfe‘ im sozialistischen Staat Arbeit suchen.