Fast zwei Jahre ist es her, dass sich Jacintha Saldanha umbrachte, wenige Tage, nachdem sie auf einen Scherzanruf zum Gesundheitszustand der schwangeren britischen Herzogin Kate hereinfiel – am Donnerstag beginnt in London das Verfahren zur Untersuchung der näheren Todesumstände der indischstämmigen Krankenschwester. Einem Bericht der “Times of India” zufolge werden vor allem Saldanhas Kollegen aus dem Londoner Privatkrankenhaus als Zeugen gehört.
Die zwei australischen Radiomoderatoren, die dort im Dezember 2012 angerufen und sich als Prinz Charles und Queen Elizabeth II. ausgegeben hatten, werden demnach nicht vorgeladen. Saldanha hatte sie damals durchgestellt. Eine andere Krankenschwester gab den vermeintlichen Familienangehörigen daraufhin Auskunft über den Zustand Kates. Tage später wurde Saldanha tot aufgefunden.
Die Mutter zweier Kinder hinterließ offenbar mehrere Abschiedsbriefe. In einem davon beschuldigte sie die Moderatoren, Schuld an ihrem Freitod zu sein, so “Times of India”. Das britische Nachrichtenportal “Daily Mail” zitierte eine Quelle, der zufolge Saldanha bereits zuvor versucht haben soll, Selbstmord zu begehen. Die Klinik hatte betont, dass den Mitarbeitern nach dem Scherzanruf keine Konsequenzen drohten. Ob Scherzanruf und Freitod zusammenhingen, ist bisher jedoch nicht klar.