Der große Crash - Die Wirtschaftskrise 1929 in Deutschland
Die Geschichte kommt einem irgendwie bekannt vor. Am 24. und 25. Oktober 1929, also vor 80 Jahren, stürzen an der New Yorker Börse Aktienkurse ins Bodenlose. Innerhalb kurzer Zeit werden gewaltige Vermögenswerte vernichtet. Panik bricht aus. Die Nachricht vom "Schwarzen Freitag" an der Wall Street geht wie ein Lauffeuer um die Welt. Auch Deutschland kann sich dem Sog nicht entziehen. Nach den Jahren des Booms in den 20er Jahren wird die Wirtschaft von ihrer schwersten Krise erfasst.
Die ARD-Dokumentation "Der große Crash" von Gerold Hofmann berichtet detailgenau, wie die Krise nach dem Zusammenbruch an den Börsen das alltägliche Leben in Deutschland veränderte. Eindrucksvoll erzählen Zeitzeugen, wie ihre Väter arbeitslos wurden. Sie berichten von großer materieller Not, Hunger, dem Verlust der Würde. Einige Unternehmen, die auch in der aktuellen Krise eine Schlüsselrolle spielen, waren schon damals betroffen: Bei Opel wurde wild gestreikt und Karstadt geriet in Zahlungsschwierigkeiten. Unzählige Unternehmen brachen zusammen, massenweise wurden Arbeitnehmer entlassen. Auch die Gier von Spekulanten ist ein Thema der ARD-Dokumentation. Am Beispiel der Bremer Firma Nordwolle wird deutlich, wie Maßlosigkeit und übertriebene Risikobereitschaft ein Unternehmen in die Insolvenz führten.
Die Folge: Die kreditgebende Danat-Bank wurde zahlungsunfähig, dem gesamten Bankensystem drohte der Zusammenbruch. Und die Politik? Der Regierung Brüning gelang es nicht, den Absturz zu verhindern. Im Gegenteil. Sie verordnete Deutschland einen strikten Sparkurs - und heizte die Krise so noch mehr an. Die Bevölkerung verlor das Vertrauen in die junge Demokratie. Der Film erzählt die Geschichte vom großen Crash und dem Albtraum, der in den 30er Jahren darauf folgte vor allem aus der Perspektive der Betroffenen.