Das Fundbüro - die letzte Rettung für allzu vergessliche Menschen, ein Sammelbecken für Kuriositäten, die von Liebhabern gerne ersteigert werden, und sogar ein Ort, um psychoanalytische Studien zu betreiben.
"Es ist tröstlich, zu denken, dass das 'Verlieren' der Menschen einer geheimen Absicht des Verlustträgers willkommen ist. Es ist oft nur ein Ausdruck der geringen Schätzung des verlorenen Gegenstandes oder einer geheimen Abneigung gegen die Person, von der er herstammt."
Somit ist also ein Fundbüro, nicht nur eine nützliche Einrichtung für Menschen, die einen verlorenen Gegenstand suchen, ganz egal, ob sie ihn im Bus, im Schwimmbad oder aber einfach auf der Straße verloren haben. In gewisser Weise, glaubt man jedenfalls Freud, ermöglicht ein Streifzug durch dieses "Lager der Vergesslichkeit" auch einen gewissen Blick auf die Seele der Menschen.
So findet fast jeder Gegenstand aus dem Fundbüro wieder einen Besitzer. 20 Prozent der Fundsachen werden von den ursprünglichen Eigentümern, 30 Prozent nach Ablauf der Frist von den Findern abgeholt, der Rest wird versteigert, um vielleicht irgendwann einmal wieder im Fundbüro zu landen.