Die Vorstellung: In Szene gesetzte Musik
Mein Ansatzpunkt als Regisseur...Durch die besondere räumliche Anordnung, in der das Publikum um das Klavier herum platziert ist und somit gleichzeitig in den Bühnen- als auch den Zuschauerraum integriert ist, verschwimmen die Abgrenzungen des traditionellen Bühnenraumes. Ich möchte damit dem Publikum eine extreme, für dieses Repertoire notwendige Intimität anbieten und ihm so ein unmittelbares, äusserst persönliches Zuhören ermöglichen.
Die Musiker und die Solistin werden sich unter den Zuschauern mit ihren Instrumenten bewegen und so immer neue theatralische, musikalische und räumliche Konstellationen schaffen. Um noch einen Schritt weiter zu gehen mit unserem Bedürfnis die " Hör-Tradition " aufzubrechen, wird einem Teil des Publikum um das Klavier Sitzkissen unterschiedlicher Größen und Formen angeboten, auf denen sie sich nach Wunsch niederlassen, sich hinlegen, sich setzen oder sich anlehnen können.
Die Zuschauer können so in einen „Tagtraum“ eintauchen und sich von der Musik, der Phantasie oder den Erinnerungen mitreissen lassen. Ich habe für die Szenografie bequeme Kissen gewählt, die das Nachsinnen erleichtern sollen. Ihre Formen erinnern uns an Steine , Felsen oder Kieselsteine (die scheinbare Unbeweglichkeit der Kieselsteine regt uns zum Nachdenken an:
" Von welcher Reise sind sie bis hierher gekommen? ") oder ein Bündel, das bereit ist, fortgebracht zu werden oder erst gerade angekommen um ausgepackt zu werden: Schwer oder leicht, glücklich oder nostalgisch, aber auf jedenfall eine Erinnerung die uns in der Realität verankert. Die Erinnerung als Introspektion der Solistin auf ihre Herkunft wird dargestellt. Aber es ist auch eine Verpflichtung der Sängerin Gaëlle Méchaly, mit ihrem Blick auf die Gegenwardt, das Heute so zu zeigen, dass das Theaterereignis und ihre intimste Geschichte keine "Demarkationslinie" zwischen dem Zuschauer- und dem Bühnen-Raum mehr hat, d.h. dass der Zuschauer selbst ein wesentlicher Bestandteil der Vorstellung ist und ein privilegierter Zeuge der intimsten Emotionen der Solistin wird.Verschiedene Schachteln wie " leuchtende Leuchtfeuer " mit ihren unzähligen Farbnuancen werden unseren Raum gestalten. Diese unterschiedlichen Lichtquellen werden die Darsteller auf ihrem Weg begleiten, werden ausstrahlen und uns erlauben den dramaturgischen Ablauf zu betonen. Diesem gedämpften Licht werden sich grosse Lichtkegel entgegensetzen die den Raum zerschneiden und neu aufteilen. Schatten und Licht tauchen auf, erscheinen und verschwinden je nach Wunsch des musikalischen Ablaufs, unmerklich und unberührbar. Die Notenpulte der Musiker werden in diesen „Lichtsäulen“ integriert sein.
Für jede Spielstädte werden wir einen spezifischen Raumplan erarbeiten um so auch die jeweiligen Theaterräume und architektonischen Besonderheiten zur Geltung zu bringen und „mitspielen“ zu lassen.
Stephan Grögler
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